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Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge

Sieben Wochen ohne

Fasten heißt für mich, über meinen Schatten zu springen. Mir etwas zuzutrauen, von dem ich vorher nicht dachte, dass es geht. Etwas aufzugeben, das ich vorher als sehr zu mir gehörend empfunden habe. Auszuprobieren, anders zu sein und zu merken, was mir wichtig ist.

Die Aktion "7 Wochen ohne" schlägt in jedem Jahr einen Aspekt unseres Alltags vor, über den wir in der Fastenzeit nachdenken können. In diesem Jahr ist es das Motto "Komm rüber! 7 Wochen ohne Alleingänge".

Der erste Teil "Komm rüber" setzt zum einen eine offene Tür voraus. Es kann nur jemand reinkommen, wenn ich die Tür nicht zugesperrt habe. Zum anderen muss ich aber auch jemanden einladen, zu mir zu kommen. Ich muss also als Erstes aktiv werden. Um beides zu tun, brauchen wir ein sinnvolles Gefühl dafür, wann wir etwas mit anderen machen können und wann eben nicht. Wann wir das Alleine-Gehen brauchen. Aber auch wann das Alleine-Sein ein Resultat daraus ist, dass ich mich nicht traue oder zu bequem bin, andere einzuladen oder meine Tür zu öffnen.

Für mich müsste am Ende dieser sieben Wochen gar nicht stehen, Gemeinschaft immer als die bessere Möglichkeit zu verstehen. Sondern zu merken: Wann tut mir "Komm rüber" gut und habe ich darin vielleicht eine göttliche Kraft gespürt? Habe ich mich im Mut einüben können, andere anzusprechen.

Miriam Fleischhacker (Pfarrerin in Jugenheim)


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