Info-Abend zur Innenrenovierung der Hähnleiner Kirche
Kategorie: Innenrenovierung, Aktuelles
Bildrechte: Günther Ahlheim (c)
Kirchenvorstandsvorsitzender Axel Rothermel machte zu Anfang unsere drei Hauptziele der Baumaßnahme deutlich. Dies sind neben der denkmalpflegerischen Instantsetzung die künftige Barrierefreiheit und drittens eine flexiblere Einrichtung des Innenraumes, die sich an heutigen, vielfältiger gewordenen Nutzungswünschen orientiert.
Dipl.-Ing. Prof. Kristian Kaffenberger und Dipl.-Ing. Katharina Simmermacher vom Architekturbüro Kaffenberger (Reinheim Dilshofen) gaben den Besuchern mit einer kleinen Bilderpräsentation einen Überblick über die bisher erfolgten Planungsarbeiten: Am Anfang stand eine restauratorische Voruntersuchung von Natalie Schaack (Seligenstadt). Anschließend hatten sich die Architekten an die Erstellung eines wirklichkeitsgetreuen Grundrisses und Aufmaßes gemacht, u.a. mittels Drohnenflug. Außerdem wurden alle Einrichtungsstücke und Kunstwerke in der Kirche erfasst und ihr Zustand begutachtet.
Anschließend präsentierten Herr Kaffenberger und Frau Simmermacher ihre Entwürfe zur Umsetzung unserer Ziele. Die Barrierefreiheit wird durch einen neuen Zugang über das Wiesenplateau neben der Kirche angestrebt. Dafür wird unter einem der vier Fenster in der Nordwand ein Türdurchbruch geschaffen. Ein langsam ansteigender Fußweg längs der Kirche soll zu dieser neuen Tür führen. Im Ergebnis werden wir wieder ein Gotteshaus haben, das man von der Seite her betritt – so wie es der ursprünglichen Konzeption entspricht und bis 1973 der Fall war.
Im Blick auf die eigentliche Innenraumgestaltung ist neben einer hellen, freundlichen Farbgebung auch an neue Kirchenbänke gedacht, die als bewegliches Inventar mehr Flexibilität in der Nutzung ermöglichen. Und natürlich sollen auch Elektrik, Beleuchtung und medientechnische Ausstattung verbessert werden.
Die anwesenden Besucher folgten der Präsentation der Architekten sehr aufmerksam und hatten im Anschluss viele Fragen. Während der barrierefreie Zugang vom Garten her mehrheitlich (wenn auch nicht vollständig) auf positives Echo stieß, gab es zum Thema der Bestuhlung viel Diskussionsbedarf.
Wie ein anderes Sitzkonzept konkret aussehen könnte, erschien noch recht vage. Fest steht, dass in der Kirche mehr Bewegungsfläche entstehen soll, zum Beispiel in Form eines Umgangs rund um die Pfeiler. Ein kompletter Verzicht auf Kirchenbänke zugunsten von Stühlen fand aufs erste wenig Zuspruch. Kristian Kaffenberger verwies hier auf seine langjährigen Erfahrungen im Umbau von Kirchen. Diese hätten gezeigt, dass die Ideen zur Gestaltung eines Raumes erst dann im Kopf Gestalt gewinnen, wenn die „alten“ Bänke entfernt sind und man den leeren Raum auf sich wirken lassen kann.
Nach einer Pause, in der auf dem Hof rege weiter diskutiert wurde, folgten noch kurze Informationen zum Thema Kosten. Axel Rothermel bedankte sich bei allen, die bisher bereits für das Projekt gespendet haben und ergänzte, dass wir weiterhin auf die Spendenfreudigkeit der Hähnleiner zählen, um den nötigen Eigenanteil aufbringen zu können.
Die Grobkostenschätzung für die Baumaßnahme beläuft sich auf circa 1 Million Euro brutto. Von der Landeskirche als Hauptgeldgeberin werden bis zu 65 Prozent übernommen. Als nächstes müssen nun ein Kirchenvorstandsbeschluss sowie Kosten- und Zeitplan folgen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir hoffen, auf dem eingeschlagenen Weg gut voran zu kommen.
Pfarrerin Fricke bedankte sich zum Ausklang des Abends bei den Architekten für die gelungene Präsentation und bei den Teilnehmern für das große Interesse.
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Hier finden Sie noch eine Präsentation der Architekt:innen zur Innenrenovierung der Kirche: https://vimeo.com/724448747/c17f7f5e7f