Eine Hähnleinerin über ihre Hospizarbeit
Zuhören, beten, vorlesen, Hand halten, einfach da sein, Begegnungen auf Augenhöhe … Die letzte Phase des Lebens mitgehen und mitgestalten, das ist das Wesen der hospizlichen Haltung und Be-gleitung.
Bis 2010 hatte ich „damit“ nichts zu tun. Dies änderte sich schlagartig, als mein Mann plötzlich verstarb.
Dass die Welt nicht lange still stand, und tiefe Löcher, die sich durch einen solchen Verlust vor einem auftun, nicht zur Stolperfalle wurden, hatte ich einem perfekt funktionierenden Netzwerk von Familie, Freunden, Psychologen und einer genialen Trauerbegleiterin zu verdanken.
2016 entschied ich mich, durch meine Erlebnisse gestärkt und inspiriert, einen 100 stündigen Kurs nebst Praktikum, als ehrenamtliche Hospizbegleiterin, beim Malteser Hospizzentrum in Darmstadt, zu absolvieren.
Auf die mir oft gestellte Frage, warum ich denn gerade „sowas“ machen wollte, antwortete ich immer, dass ich so unendlich dankbar bin, für die Unterstützung, die ich erhielt – und diese Erfahrungen sehr gerne an andere Betroffene weiter-geben wolle.
Mittlerweile hat sich die Frage geändert, und oft wollen die Menschen, die hören was ich mache, wissen, was mir dieses Ehrenamt denn gibt. Das ist einfach zu beantworten: Mich selbst erdet dieser Dienst, er rückt die eigenen Prioritäten öfters mal wieder an die richtige Stelle. Das Erlebte macht mich demütig fürs Leben und ich empfinde tiefste Dankbarkeit und bin glücklich, für jeden einzelnen Tag, den ich erleben darf.
Das Schönste allerdings ist, wenn man denen, denen das schwer fällt wenigstens für kurze Zeit ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann!
Für weitere Informationen zum Ehrenamt stehe ich gerne zur Verfügung (Kontaktdaten über Pfarrerin Fricke)